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Sojaallergie: Differenzierung zwischen primärer Allergie gegen Soja und pollenassoziierter Sojaallergie

Anna und Oliver, beide 8 Jahre alt, haben eine Vorgeschichte von Birkenpollen- und Sojaallergie. Beide besuchen ihren Arzt aufgrund von Rhinitis und trockener Haut in der Pollensaison.

Der Arzt, der Anna und Oliver behandelt, erstellt eine vollständige klinische Anamnese, führt eine körperliche Untersuchung durch und beschließt einen Test mit Sojakomponenten zu veranlassen.
 

Zwei Kinder mit einer Vorgeschichte von Birkenpollen- und Sojaallergie besuchen ihren Arzt aufgrund von Rhinitis und trockener Haut in der Pollensaison.

Patientenanamnese

Familienanamnese

  • Keine

Annas und Olivers persönliche Anamnesen

  • Ekzeme in der frühen Kindheit, Rhinitis.

 

Haut-Prick-Test

Test

Typ

Annas Ergebnisse

Olivers Ergebnisse

Hühnerei

Gesamtallergen

0

0

Milch

Gesamtallergen

0

0

Soja

Gesamtallergen

+2

+2

Weizen

Gesamtallergen

0

0

Fisch

Gesamtallergen

0

0

Birke

Gesamtallergen

+2

+1

Lieschgras

Gesamtallergen

0

0

 

Annas und Olivers vorherige Ärztin diagnostizierte bei ihnen Birkenpollen- und Sojaallergie. Sie empfahl die Einnahme oraler Antihistaminka während der Birkenpollensaison und wies sie an, Soja- und Sojaprodukte zu meiden.

Annas und Olivers ImmunoCAP™ Testergebnisse

Diese Ergebnisse zusammen mit der Patientengeschichte und den Symptomen unterstützen die Bestätigung der Diagnose.
 

ImmunoCAP Testergebnisse (kUA/l)

Test

Typ

Annas Ergebnisse

Olivers Ergebnisse

Soja

Gesamtallergen

0,8

24

Gly m 4

Allergenkomponente

15

2,5

Gly m 5

Allergenkomponente

<0,1

16,2

Gly m 6

Allergenkomponente

< 0,1

6,7

Birke

Gesamtallergen

58

20

Differentialdiagnose

Anna

Annas Ergebnisse zeigen eine klinisch relevante Kreuzreaktion zwischen Birkenpollen und Soja an.  Spezifische Antikörper gegen Gly m 4 führen oft zu lokalen Reaktionen. Es kann jedoch auch zu systemischen Reaktionen kommen, insbesondere beim Konsum großer Mengen von gering verarbeitetem Soja, z. B. Sojamilch. Wenn die klinische Anamnese nicht eindeutig ist, empfiehlt sich ein Nahrungsmittelprovokationstest, um die Diagnose einer Sojaallergie zu bestätigen.1
 

PRÄZISIERTE DIAGNOSE

  • Die Allergie auf Birkenpollen wird bestätigt; eine pollenassoziierte Allergie auf Soja ist wahrscheinlich.
     

ÄRZTLICHE EMPFEHLUNG

Annas Arzt empfiehlt ihr Folgendes:

  • Große Mengen Soja zu vermeiden, z. B. Sojamilch.
  • Sie hat keine strikten Ernährungseinschränkungen hinsichtlich Soja und muss sich keine Sorgen machen, eventuell Soja in „versteckter“ Form zu essen.
  • Weiterhin Antihistaminika und nasale Steroide während der Pollensaison zu verwenden.
     

WEITERER VERLAUF

  • Anna und ihre Mutter besuchen den Arzt ein Jahr später. Es geht Anna gut.
     

Oliver

Das Ausmaß der Sensibilisierung gegenüber Gly m 5 in Olivers Ergebnissen zeigt an, dass für ihn ein erhöhtes Risiko heftiger Reaktionen beim Verzehr von Soja besteht, selbst bei kleinen Mengen.1
 

PRÄZISIERTE DIAGNOSE

  • Eine Allergie auf Soja und Birkenpollen wird bestätigt.
     

ÄRZTLICHE EMPFEHLUNG

Olivers Arzt empfiehlt ihm Folgendes:

  • Weiterhin auf Soja in allen Formen zu verzichten und stets seinen Adrenalin-Autoinjektor für Notfälle dabei zu haben.
  • Eine Folgeschulung und Übungen zur Verwendung des Autoinjektors für Oliver und seine Familie.
  • Weiterhin Antihistaminika und nasale Steroide während der Pollensaison zu verwenden.
     

WEITERER VERLAUF

  • Oliver und seine Mutter besuchen den Arzt ein Jahr später. Er ist gesund, und es geht ihm gut. Der Arzt vergewissert sich, dass Olivers Umgang mit dem Autoinjektor korrekt ist.

Die in diesen Fallstudien und Fotos dargestellten Personen, Orte und Ereignisse sind keine echten Patienten und stehen auch in keinerlei Zusammenhang mit Thermo Fisher Scientific.

Literatur
  1. Matricardi PM, Kleine-Tebbe J, Hoffmann HJ, Valenta R, Hilger C, et al. EAACI Molecular  Allergology  User's Guide.  Pediatr  Allergy  Immunol. 2016;27 Suppl 23:1-250.